Seit dem letzten Bericht aus Heiligengrabe ist leider sehr viel Zeit vergangen, jetzt soll über alle Neuigkeiten berichtet werden. Die Wohnungen am Damenplatz sind fast alle fertig und bezogen, das ist hoch erfreulich, vor allem, da die neuen Bewohner sich mit Freude in verschiedenen Tätigkeiten einbringen und am geistigen Leben vor Ort teilnehmen.
Das Leben ging weiter mit viel Arbeit und Veranstaltungen, außerdem wurde eine neue Äbtissin gesucht. Die amtierende Äbtissin, Frau Dr. Friederike Rupprecht, wollte sich aus gesundheit-lichen Gründen zurückziehen. Die Suche nach einer Nachfolgerin war erfolgreich, am 10. Januar wurde Frau Dr. Erika Schweizer als neue Äbtissin bei einem Festgottesdienst in der Stiftskirche eingeführt.
Dr.Erika Schweizer - Neue Leuchten in der Kirche
Dieser Gottesdienst wurde noch ganz besonders erleuchtet durch die neuen Lampen, die der Förderverein angeschafft hat. Sie lösen die alten, häßlichen Leuchten ab, die Kirche erstrahlt in neuem Glanz. Ganz besonders strahlen auch die in den letzten Monaten freigelegten Malereien an den Gewölbe-Rippen im Altarraum. Es kamen Krabbenmalereien und Mariendisteln zum Vorschein. Die Denkmalpfleger vermuten noch mehr, die Arbeit soll fortgesetzt werden.
Die Klosterschänke ist neu verpachtet und wird die Gäste mit der bekannten Gastfreundschaft und vielfältigen Küche verwöhnen. Sogar vegane Gerichte stehen auf der Karte, ein Gericht probierte ich vor wenigen Tagen, es war besonders gut und phantasievoll, einfach köstlich.
Ein reichhaltiges Programm an Seminaren und Einkehrzeiten füllt das Jahr aus, die sommerlichen Konzerte versprechen wieder besondere Genüsse für Ohr und Herz.
Es lohnt sich also immer wieder, nach Heiligengrabe zu kommen, jede Jahreszeit bietet etwas anderes, auch in der Umgebung gibt es Sehenswertes, aber man kann auch einfach wandern und sich an der frischen Luft und Ruhe erfreuen und neue Kraft schöpfen. RvO
Geschrieben am 03.02.2016 von admin in
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Das Jahr ist so schnell vergangen – ein Umzug mußte bewältigt und die neue Umgebung entdeckt werden. Darum kann ich erst jetzt – mit dem Blick vom Schreibtisch in goldenes Laub –wieder in die Tasten greifen und Neues aus Heiligengrabe berichten.
Wer im Sommer in Heiligengrabe war, wird das blühende Rondell vor der Abtei gesehen haben, es hat allen Besuchern viel Freude gemacht. 550 Pflanzen > 55 Sorten wurden farblich abgestimmt gepflanzt, die Kosten übernahm der Förderverein. Nun beginnt der Winterschlaf, es bleibt die Vorfreude auf nächstes Jahr.
Blühendes Rondell vor der Abtei, August 2014, Foto: RvO
Die Ausstellung „Preußens Töchter“ geht ihrem Ende zu, wer sie nicht besuchen konnte, hat die Möglichkeit, demnächst den Katalog zu erwerben, der im Lukas-Verlag erscheint. Auch hier hat der Förderverein die Druckkostenübernommen, um die Erinnerung an diese bedeutende Schule wachzuhalten.
Die im ehemaligen Stiftshauptmannhaus befindliche Schule vergrößert sich, darum mußte das Museum aus dem Erdgeschoß ausziehen. Es wird eine Weile dauern, bis das neue Konzept in der Abtei umgesetzt werden kann, wir werden rechtzeitig berichten. Auch hier wird der Förderverein finanziell behilflich sein.
Für die Kirche ist eine neue Beleuchtung gesucht und gefunden worden, das war garnicht so einfach, da Schönheit und Nützlichkeit gleichermaßen beachtet werden mußten. Nun haben wir die Aussicht, uns demnächst an den neuen Lampen zu erfreuen, die vom Förderverein ganz übernommen werden.
Aus den vorliegenden Absätzen ist unschwer zu erkennen, daß der Förderverein vielseitig und effektiv tätig ist. Das kann er nur mit Hilfe seiner Mitglieder. Darum bitte ich auf diesem Weg sehr herzlich, Mitglied zu werden oder dafür zu werben. Der jährliche Beitrag ist gering, der erreichte Erfolg groß und Freude bringt es allemal.
Zu guter Letzt: am Sonnabend, 13. Dezember (vor dem 3. Advent) ab 10 Uhr findet der traditionelle Weihnachtsmarkt im Kloster Stift statt. Die Stände mit den schönsten Dingen wie Honig, Seifen, Engeln in verschiedenen Größen und Farben, Selbstgebasteltem aus dem benachbarten Friedenshort, Gestricktem und Gehäkeltem u.v.m. sind im Kreuzgang zu finden. In weiteren Räumen wird für das leibliche Wohl gesorgt und draußen wird Herzhaftes vom Grill angeboten. Ich hoffe, sie bekommen Lust, nach Heiligengrabe zu fahren.
Alle guten Wünsche für gesegnete Feststage und ein gesundes Neues Jahr, Renata v. Oppen
Geschrieben am 06.11.2014 von admin in
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Der Frühling steht vor der Tür und mancher mag sich überlegen, wohin er seine Schritte und Ausflüge lenkt. Ein Vorschlag ist im Nachfolgenden zu lesen und sei herzlichst empfohlen. Bei dieser Gelegenheit lohnt es sich, in Heiligengrabe umzusehen, dem Besucherrundgang zu folgen, in dem die Geschichte des Kloster Stift zu erfahren ist oder die Ausstellung „Preussens Töchter“ zu besuchen.
Pilgern auf dem Annenpfad
In seinem Reisebericht „Ich bin dann mal weg“ hat der Entertainer H.-P. Kerkeling vor ein paar Jahren seine Erfahrungen auf dem Jakobsweg humorvoll und tiefsinnig beschrieben. Sehnsucht nach Wiederherstellung seiner Gesundheit haben ihn angetrieben, auch die Suche nach sich selbst, eine Suche, die er mit vielen Menschen teilt, die sich auf eine Pilgerreise begeben. Und am Ende der Reise stellt er fest: Am Ziel ist man immer ein anderer als der, der sich auf den Weg gemacht hat.
Jahr für Jahr pilgern mehr Menschen. Vielleicht liegt das einfach daran, dass das „Unterwegs sein“ ein Sinnbild für den Lebensweg ist, unterwegs sein zwischen dem Woher und Wohin, zwischen Loslassen wollen oder müssen und dem Gewinnen innerer Freiheit. Da geht es ums Durchhalten, wenn die Füße schwer und Tiefpunkte durchwandert werden, da geht es ums Loslassen, wenn die Gedanken an Zuhause, an einen geliebten Menschen, der verstorben ist oder an den stressigen Beruf wie Mühlsteine auf der Seele des Pilgers, der Pilgerin lasten. Zum Weg gehört, immer wieder neu zu entscheiden, wo es weitergehen soll, ob der schattige Waldweg oder die Weg in der Sonne der richtige ist. Und es geht um Zeiten der Rast, die auch der Lebensweg fordert, um neue Kräfte für den weiteren Weg zu sammeln.
Nun kann nicht jeder sagen: „Ich bin dann mal weg“ und über Wochen auf dem Jakobsweg pilgern. Auch auf unseren regionalen, teils kürzeren oder auch längeren Pilgerwegen kann ein Pilgertag helfen, die leisen Töne des Lebens wieder zu hören, auf die eigenen Wünsche zu achten, die im Alltag untergehen und auf die Sehnsüchte, die im Leben treiben.
Seit ein paar Jahren kann auch das Kloster Stift zum Heiligengrabe seinen Gästen einen Pilgertag anbieten. Gemeinsam mit zwei Fördervereinen, die sich zum Erhalt von Dorfkirchen gegründet haben, hat das Kloster einen Pilgerpfad eingerichtet, der mit seinen 22 km eine gute Länge für eine Tagestour hat. Der Rundweg führt zunächst nach Alt Krüssow, einem im Mittelalter bedeutsamen Pilgerort. Die imposante Annenkirche mit einem besonders schönen Backsteingiebel steht im Zentrum eines kleinen wendischen Runddorfes. In ihr wurde zur heiligen Anna gebetet, der Großmutter Jesu. Sie galt als Familienheilige und Schutzpatronin der Zünfte. Von hier geht es weiter nach Bölzke, einem Dorf, das mit einem bezaubernden Fachwerkkirchlein und einer informativen Ausstellung über das Pilgerwesen glänzt.
Aber auch auf dem Weg in Gottes schöner Natur gibt es viel zu sehen: Wälder, Wiesen und Weite, leuchtende Farben, das Blau des Himmels, das Grün der Weiden, im Sommer die leuchtend roten Mohnblumen im Kornfeld. Und eingehüllt in die Ruhe und Stille der Natur kann der Pilger am Ende des Weges nicht nur im Kloster Stift ankommen, sondern auch bei sich selbst.
Mittlerweile hat sich eine schöne Tradition heraus gebildet. In jedem Jahr am Gründonnerstag, wenn der Frühling angebrochen ist, eröffnen das Kloster und seine Partner, die Vereine zum Erhalt der Kirchen in Alt Krüssow und Bölzke, die Pilgersaison auf dem Annenpfad. Die Bürgermeister von Heiligengrabe und Pritzwalk gehören genauso zu den festen Teilnehmern wie eine brandenburgische Landtagsabgeordnete und viele Menschen aus den umliegenden Dörfern und Städten. Selbst für einige Teilnehmer aus Berlin ist dieser Pilgertag fest gebucht.
Und wenn einmal der Frühling auf sich warten lässt, wie im letzten Jahr: Ein Pilgertag im Schnee ist auch ein besonderes Erlebnis. Doch egal wie das Wetter ist, der Tag lässt Geist und Seele zur Ruhe kommen, und das ist immer die beste Vorbereitung auf das Osterfest.
Dr. Elisabeth Hackstein
Nun wünsche ich Ihnen einen guten Pilgerweg, feste Schuhe und gutes Wetter . Das Erleben der Natur verbunden mit der Stille mögen Ihnen Kraft und Erfrischung geben.
R.v.Oppen
Geschrieben am 15.02.2014 von admin in
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Der Sommer ist da – auch wenn bisher mit wenig Sonne. Trotzdem sind viele Menschen auf Reisen und kommen auch an Heiligengrabe vorbei. Halten Sie an und nehmen sich die Zeit für einen Rundgang, es gibt viel Neues zu entdecken.
Im Rahmen des Themenjahres Kulturland Brandenburg 2013 „spiel und ernst – ernst und spiel –
Kindheit in Brandenburg“ wurde am 9. Juni die Ausstellung „Preußens Töchter“ eröffnet. Der Titel bezieht sich auf die Stiftskinder, die von 1847 bis 1945 in Heiligengrabe zur Schule gingen und nachhaltig für ihr Leben geprägt wurden. In Bild und Ton werden Lebensläufe einiger Stiftskinder vorgestellt, Dinge des täglichen Lebens wie z.B. die einheitliche Schulkleidung werden gezeigt. Die Texte lassen die Mädchen und ihre Entwicklung lebendig werden, die strenge Erziehung, die spartanische Lebensweise und die Freundschaften, die ein Leben lang anhielten. An einer touch-screen-Station kann man vielfältige, auch historische Informationen abrufen.
Die Kuratorin, Frau Sarah Romeyke hat sich mit viel Mühe und Einfühlung dieses Themas angenommen, Gespräche und Korrespondenz mit den ehemaligen Schülerinnen geführt. Daraus ist eine beeindruckende, feinfühlige und informative Ausstellung entstanden, die zu betrachten sich allemal lohnt. Die Ausstellung ist bis Dezember geöffnet.
Beim weiteren Rund über das Stiftsgelände sollte man das Blumenrondell vor dem Haupteingang an der Abtei beachten. Es scheint auf den ersten Blick wie ein Unkrautbeet, ist in Wirklichkeit, wenn jetzt alles blüht, eine wunderbare Ansammlung seltener und unbekannter Blumen, die, farblich abgestimmt, Auge und Herz erfreuen.
Das Gleiche gilt für die Vorgärten der „Damenhäuser“ auf dem Damenplatz, die nach alten Vorlagen liebevoll angelegt sind und zu jeder Jahreszeit etwas zu zeigen haben.
Weiter am Klosterladen vorbei kommt man zum Lupa-Schuppen. Dieser merkwürdige Name entstand durch einen Handwerker namens Lupa, der nach 1945 dort seine Werkstatt hatte. Nach umfassender Sanierung mit entsprechend alten Materialien (Lehm etc.) erstrahlt dieses kleine Gebäude in neuem Glanz und innen kann man eine ansprechende Ausstellung mit Aquarellen ansehen. Joachim Henkel hat sie nach einer Reise nach Israel gemalt, in denen er die Farbigkeit, Licht und religiöse Vielfalt im Bild festhält. Bis ende Oktober kann die Ausstellung besucht werden.
Der schon bekannte Stelenrundgang rundet den Spaziergang über das Stiftsgelände ab, eine Erfrischung oder Stärkung wartet dann im „Klosterhof“ auf Sie.
Genießen Sie den Tag und denken Sie beim Heimkommen an den Förderverein, der sich immer wieder große Mühe gibt, dieses Juwel Kloster Stift Heiligengrabe zu fördern und zu erhalten.
Renata v. Oppen
Geschrieben am 08.07.2013 von admin in
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Wenn einer eine Reise tut … da gibt es was zu sehen. Wenn man dann noch das Glück hat wie ich, unsere Schatzmeisterin Karin Schiessler zur Seite zu haben, sieht man noch viel mehr. Durch ihre Aufmerksamkeit fanden wir ein „Heiliges Grab“ in einem kleinen Ort in der Zips.
Karte Slowakei - die Zips markiert
Aber wo liegt die Zips? Wir finden sie im östlichen Teil der Slowakei. Die Burg Zips erhebt sich als imposante Ruine aus der Ebene.
Die Zips / Spiš wurde im 12. Jahrh. durch deutschsprachige Kolonisten, den sogenann-ten Zipser Sachsen, die von den ungarischen Königen ins Land geholt wurden, besiedelt.
Die Hauptstadt ist Leutschau/ Levoča, bekannt u.a. durch den höchsten gotischen Altar der Welt (18,60 m), geschaffen von Meister Paul um 1508. Durch Bergbau, Weinhandel und Handwerk wurden die Zipser reich und unabhängig. Das „Zipser Kapitel/ Spišská Kapitula“, ein kleines, in sich geschlossenes Kirchenstädtchen ist eins der vielen Zeugen. Die Städte Leutschau und Kesmark/ Kežmarok sind herrliche Beispiele mit erhaltenen Strukturen, Bürgerhäusern, Adelspalais und Kirchen.
Altar St. Georg
Eine dieser Kirchen steht in einem kleinen Ort Georgenberg/ Spišská Sobota.
Wie der Name vermuten lässt, ist der Heilige Georg der Schutzpatron und ihm ist auch der prachtvolle Hauptaltar gewidmet. Kein Geringerer als Meister Paul hat dieses spätgotische Werk geschaffen.
Eine barocke Kanzel, Nebenaltäre sowie bildhauerische und bemalte Verzierungen vervollständigen den Eindruck dieser Kirche.
Meister Paul lebte nachgewiesen von 1500 bis 1537 in Leutschau, man kennt weder seinen Nachnamen, genaue Lebensdaten noch seine Herkunft. Neben seiner Holzschnitzerwerkstatt betrieb er sehr erfolgreich Weinhandel und ein Fuhrunternehmen.
Fotos: Dr. Hubert Brinkschulte
Im nordwestlichen Anbau ist die St. Joseph-Kapelle, in dem sich seit ca. 1789 das Heilige Grab in Form einer reichen zentralperspektivischen Bühnenarchitektur befindet. Das Zentrum bildet eine zweiteilige auf Holz gemalte Szene: unten liegt Christus im Grab, oben tragen 2 Gestalten aus dem AT eine große Weintraube auf einer Stange aus dem gelobten Land, dahinter die Inschrift: Ich bin der wahre Weinstock (Joh. 15,1). Über allem liegt ein übernatürliches Licht, gerahmt von Engelsköpfen auf Wolken. Auf diese Szenen hin führt kulissenartig eine reich gemalte Scheinarchitektur: an den je 6, das Scheingewölbe tragenden Paneelen befinden sich Engelsfiguren, die die Leidenswerkzeuge Christi bzw. das Schweißtuch der Veronika tragen.
Maler ist Josef Lerch (1751 – 1828). Nicht auf dem Foto zu sehen ist die zweiflügelige Eingangstür, auf deren Innenseite Soldaten = Grabwächter gemalt sind, auf der Außenseite eine Szene „Noli me tangere“.
Wie in vielen Kirchen auf dieser Reise durfte leider nicht fotografiert werden, die vorliegenden Bilder verdanken wir einem mutigen Mitreisenden.
Die Zips sowie die weiter östlich liegenden Städte wie Kaschau/ Košice (europ. Kulturhauptstadt 2013) Bartfeld/Bardejov u.v.m. sind wahre Schatzkammern, die weitgehend unbekannt und touristisch
(noch) nicht sehr gut erschlossen sind. Gerade deshalb hatte diese Reise einen ganz besonderen Reiz, nicht zuletzt durch die Entdeckung des Heiligen Grabes.
RvO/KS
Geschrieben am 27.02.2013 von admin in
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